Gewaltschutz: Hilfe dort, wo Frauen sind
Wir Niederösterreicherinnen-ÖVP Frauen sagen Nein zu zentraler Gewaltambulanz – und Ja zu niederschwelliger Hilfe in ganz Niederösterreich
St. Pölten – In der gestrigen Landtagssitzung wurde ein wichtiges frauenpolitisches Thema behandelt: der Gewaltschutz im medizinischen Bereich. Während die Grünen die Einrichtung einer zentralen Gewaltambulanz fordern, sprechen sich die Wir Niederösterreicherinnen-ÖVP Frauen klar für ein niederschwelliges, wohnortnahes und funktionierendes Unterstützungsnetz in allen Regionen des Landes aus.
„Die Forderung einer zentralen Gewaltambulanz geht an der Lebensrealität betroffener Frauen in Niederösterreich vorbei. Was in Großstädten wie Wien funktionieren mag, kann nicht 1:1 auf ein Flächenland wie Niederösterreich übertragen werden“, betont Landesobfrau LAbg. Silke Dammerer. „Eine zentrale Anlaufstelle ist für viele schwer erreichbar und stigmatisierend – gerade, wenn jede Stunde zählt, etwa bei Verdachtsfällen wie K.-o.-Tropfen, können nach zu langen Anfahrtszeiten die Spuren nicht mehr ausreichend nachgewiesen werden. Wer Hilfe braucht, soll sie in unmittelbarer Umgebung bekommen – bei der Ärztin oder dem Arzt des Vertrauens oder im Klinikum vor Ort“, so Dammerer weiter.
Niederösterreich setzt bereits seit Jahren auf ein bewährtes Modell: flächendeckend, dezentral und niederschwellig. In allen 27 Landeskliniken gibt es verpflichtende, interdisziplinär besetzte Opferschutzgruppen bestehend aus Ärztinnen und Ärzten, Psychologinnen und Psychologen sowie Forensic Nurses. Sie sind speziell geschult, um Gewalt zu erkennen, Spuren zu dokumentieren und Betroffene sensibel zu unterstützen. Ergänzt wird dieses Netzwerk durch standardisierte Abläufe, Informationsmaterialien und enge Kooperation mit Polizei, Frauenhäusern und Beratungsstellen.
Mit dem heute eingebrachten Antrag wird dieser Weg konsequent weiterentwickelt: Er sieht die regelmäßige Evaluierung und Ausweitung von Schulungen, den Ausbau der Zusammenarbeit mit Frauenhäusern, Polizei und Beratungsstellen sowie die gezielte Einbindung des niedergelassenen Bereichs vor.
„Gewaltschutz darf keine Frage der Entfernung, des Zufalls oder des Mutes sein, sich zu offenbaren. Er muss überall dort stattfinden, wo Menschen leben – im Spital genauso wie in der Hausarztpraxis. In einem Flächenland wie Niederösterreich braucht es Nähe, Vertrauen und ein starkes Netz an Unterstützung. Unser Zugang ist klar: Wir helfen flächendeckend, niederschwellig und konsequent. Wer hinschaut, hilft. Und wer Hilfe braucht, bekommt sie in Niederösterreich.“, so Dammerer abschließend.
Die Rede kannst du dir hier anhören -> https://noe-landtag.gv.at/sitzungen/XX/2025-07-03/top-b038236b43/beitrag-7d666ebfeb
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